Die Stadt Münster im Münstertal
In der Talsenke unterhalb der Klosteranlagen des Klosters St. Trudpert gelegen, befand sich die Stadt Münster, welche erstmals 1192 in einer Papsturkunde erwähnt wird. Der Stadtname Münster leitete sich aus „civitas monasterii sancti Trudperti“ ab. In der Stadt lebten zahlreiche Bergleute, Bürger und Handelsleute. Ein Chemielabor zur Analyse des Silbergehalts des Gesteins, wurde bei den von 1995 bis 1997 erfolgten archäologischen Ausgrabungen des Stadtareals gefunden. Viele der dort erbauten Häuser gehörten Freiburger Bürgern. Die Freiburger Münze bezog einen Teil ihres Prägesilbers aus den Gruben des Münstertals. Im frühen 13. Jahrhundert befand sich in der Stadt Münster eine Münzprägestätte, in der aus Münstertäler Silber das so genannte „Elefantenbrakteat“ geschlagen wurde. Durch die archäologischen Untersuchungen wurden Zerstörungen an einer vorhandenen Burg und an Wasserleitungen festgestellt. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Stadt mehrmals von schweren Naturkatastrophen heimgesucht wurde. Nübling (2002) berichtet, dass die Stadt Münster um 1400 von einem großen Hochwasser zerstört wurde. Eine weitere Überschwemmungskatastrophe ereignete sich um 1600. Der städtische Charakter der Siedlung ging endgültig verloren, nachdem 1632 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges schwedische Truppen außer dem Kloster St. Trudpert auch die benachbarte Stadt Münster zerstörten. Nach 1732 wurde das ursprüngliche Stadtareal nicht mehr besiedelt und stattdessen als Weideland genutzt. Heute erinnert ein Ortsteilname an den ehemaligen Standort der Stadt.